30 Dez 2020 / Technologie
Bisher zahlen Endkunden mit ihrem Haushaltstarif immer mehr oder weniger den gleichen Preis für ihren Strom, egal wann und wofür sie diesen verbrauchen. Mit Smarten Tarifen ändert sich dies jedoch. Zum Beispiel können Elektroautos in Ländern wie Deutschland bereits deutlich günstiger aufgeladen werden.
Aber dabei wird es nicht bleiben. Mithilfe der Daten, die von intelligenten Messsystemen bereitgestellt werden, können Energieversorger die tatsächlichen Kosten des Stroms, den sogenannten Großhandelspreis, in Rechnung stellen und Verbraucher dazu anregen, ihren Verbrauch auf Zeiten zu verlagern, in denen Strom grüner und günstiger ist. Dies fördert einen nachhaltigen Verbrauch, trägt zur Netzstabilität bei und ermöglicht es Verbrauchern, Geld zu sparen.
Um das Verbrauchsverhalten zu ändern, müssen Versorgungsunternehmen unterschiedliche Stromtarife anbieten. In diesem Blog erklären wir, wie Versorger, die ihr Angebot erweitern möchten, ihr Geschäft mit einem Spot Tarif gestalten, steigern und weiterentwickeln können.
Was ist ein Spot Tarif?
Der Spotpreis ist der Preis, den Versorgungsunternehmen zahlen, wenn sie Strom auf dem Großhandelsmarkt kaufen. In einigen Ländern wie Deutschland und Spanien ändern sich die Spotpreise stündlich, während sie sich in anderen Ländern wie Großbritannien jede halbe Stunde ändern. Die Preise werden einen Tag im Voraus festgelegt und variieren je nach Angebot und Nachfrage. Das Angebot eines Spot Tarifs ermöglicht es Versorgern, den Großhandelsmarktpreis an Endverbraucher weiterzugeben.
Bisher haben Versorger das Risiko kurzfristiger Preisschwankungen gegenüber ihren Endkunden übernommen. Sie mussten sich gegen dieses Risiko durch eine Art Versicherung, das so genannte Hedging, absichern. Der sich dadurch ergebene zusätzliche Aufwand wird beim Endkunden mit eingepreist. Mit einem Spot Tarif entfällt dieses Risiko und die Notwendigkeit einer Versicherung, so dass die Versorger günstigere Tarife anbieten können.
Damit Verbraucher von Spot Tarifen profitieren können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens müssen Verbraucher ein intelligenten Messsystem installieren, das ihren tatsächlichen Stromverbrauch jederzeit aufzeichnet. Dieser muss dann mit dem Stromgroßhandelspreis abgeglichen werden.
Zweitens benötigen Versorgungsunternehmen Zugang zu starken und flexiblen Tarifierungs- und Abrechnungsfunktionalitäten, wie sie die Lumenaza-Plattform bietet. Sie ermöglicht eine automatisierte Verarbeitung großer und komplexer Datensätze in Echtzeit. Die Abrechnungsfunktionen können auch zusätzliche Produkte umfassen, wie z. B. Gebühren für Hardware und andere Dienstleistungen.
Nachhaltigen Verbrauch fördern
Die Vorteile für den Endkunden liegen auf der Hand: geringere Kosten für wirklich grünen Strom. Kunden mit einem Spot Tarif profitieren zudem von einer noch nie dagewesenen Transparenz. Über Apps und Kundenportale können sie stündlich die Strompreise für den nächsten Tag abrufen und so ihren Verbrauch schnell und flexibel verschieben und planen.
Ein Spot Tarif ist vor allem für Kunden interessant, die ihren Verbrauch smart steuern möchten. Wer eine Heiz- oder Kühlanlage betreibt, ein Elektrofahrzeug oder eine Photovoltaik-Speicher-Kombination besitzt, möchte seinen Stromverbrauch steuern und sicherstellen können, dass das Auto oder die Batterie geladen wird, wenn die Preise niedrig sind. Dazu bedarf es günstigen, grünen Tarife sowie mehr Transparenz und Komfort als bisherige, traditionelle Lösungen es hergeben.
Wandelnde Kundenbedürfnisse erfüllen
Die Beziehung der Endverbraucher zum Strom verändert sich derzeit dramatisch, so dass Energieversorger nach Möglichkeiten suchen, ihr Stromangebot zu diversifizieren und weiterzuentwickeln. Einen Spot Tarif anzubieten, eröffnet eine solche Möglichkeit.
Lumenaza kann Grünstromversorgern beim Aufbau eines Spot Tarifs helfen. Die technische Komplexität, um die entsprechenden Daten aufzunehmen, zu verarbeiten und verständlich und attraktiv zu präsentieren, wird durch die leistungsstarken APIs von Lumenaza bewältigt, während die Bedienung für den Endkunden einfach und reibungslos verläuft.
Versorgungsunternehmen können das Angebot eines Spot Tarifs ergänzen, indem sie ihren Kunden zusätzliche Services und Komfort bieten und so ihr Geschäftsmodell zukunftssicher machen. Sie könnten eine transparente Marge auf den Großhandelspreis aufschlagen, eine feste Servicegebühr erheben oder Strom als Teil eines Pakets anbieten. Wie in der Telekommunikationsbranche können Spot Tarife als Abomodelle angeboten werden, bei denen Endkunden für ein Bündel aus Hardware und zusätzlichen Dienstleistungen zahlen. In diesem Fall kann die notwendige Installation des intelligenten Messsystems Teil der monatlichen Abogebühr sein.
Echte Vorteile für Endverbraucher
Spot Tarife sind keine neue Idee. Seit mehreren Jahren erklären Energieunternehmen, sie würden diese ihren Kunden anbieten. Ohne grundlegende Technologien wie intelligente Messsysteme und entsprechende Messungs- und Abrechnungsfunktionen wurden Endverbrauchern jedoch höchstwahrscheinlich Durchschnittspreise in Rechnung gestellt, anstatt ihren tatsächlichen Verbrauch mit Großhandelspreisen abzugleichen.
Echte Spot Tarife erfüllen das Versprechen der Energiewende, dass Nachfrage und Angebot flexibel sein können. Die Endverbraucher profitieren von günstigeren Großhandelspreisen und können gleichzeitig zur Netzstabilität beitragen.
Spot Tarife sind eine natürliche Ergänzung des bestehenden Angebots für jedes Unternehmen, das smarte Energiegeräte verkauft - von Elektroautoherstellern über Photovoltaikunternehmen bis hin zu Anbietern von Heimspeichern. Sie ermöglichen es diesen Unternehmen, die immer individuelleren und vielfältigeren Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen und zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Spot Tarife in Ihr Portfolio passen, treten Sie gerne in Kontakt.